1.
Deutschland
In Deutschland ist es
Brauch, am 6. Dezember Stiefel vor die Haustüre
zu stellen, damit der Nikolaus weiß, wo er die vielen kleinen Geschenke
hingeben soll. Kinder (und manchmal auch brave Erwachsene) werden am
Nikolaustag mit Kleinigkeiten beschenkt, die von Schokolade über Obst und
Nüssen bis hin zu kleinen Spielsachen reichen. Oftmals klopft der Nikolaus auch
an die Türe und will sich selbst vergewissern, dass die Kinder wirklich brav
waren im vergangenen Jahr und Geschenke verdient haben. Üblicherweise
verkleidet sich ein Verwandter oder Bekannter als Nikolaus und überrascht die
Kinder. Es gibt in Deutschland auch zahlreiche regionale Bräuche, wie etwa das Nikolauslaufen
in Bremen. Hin und wieder wird er auch vom in einer
dunklen Kutte gekleideten Knecht Ruprecht und in Bayern vorwiegend
vom Krampus begleitet.
2. Rumänien
In Rumänien stellen
Kinder ebenfalls Schuhe vor die Haustüre und warten sehnlichst auf süße
Geschenke von Moş Nicolae, der ebenfalls auf Nikolaus von Myra zurückgeht.
Falls sie unartig waren, steckt der Nikolaus eine Apfelbaum-Rute in den Schuh.
Wenn man diese Rute ins Wasser stellt und sie bis Weihnachten zu blühen
beginnt, vergibt Moş Nicolae den unartigen Kindern. Im Norden Rumäniens gibt es
auch die Legende, dass man Moş Nicolae in der Neujahrsnacht sehen kann, wenn
sich der Himmel öffnet. Bis jetzt hat noch niemand den lieben Schenker gesehen
und er zeigt sich auch nicht.
3. Österreich
In Österreich
erwarten die Kinder ebenfalls Geschenke vom Nikolaus, allerdings sind da noch
die Krampusse, seine bösen Begleiter, die im Gegensatz zu Knecht Ruprecht gerne
in der Gruppe auftauchen. Sie bestrafen unartige Kinder. Die Nikolaustradition
in Österreich zieht weite Kreise. In Städtenund Dörfern werden Krampusumzüge
veranstaltet, bei denen die Krampusse mit Ketten, Glocken und Ruten
ausgestattet durch die Straßen ziehen und die Leute erschrecken. Auch
Theaterstücke zum Thema werden in der Zeit gerne aufgeführt, vor allem in den
ländlichen Gegenden Österreichs.
4. Kroatien
Ähnlich geht es in
Kroatien zu, wo Sveti Nikola ebenfalls von Krampussen begleitet wird, das ist
aber nicht immer der Fall. Erscheint der Nikolaus alleine und es sind unartige
Kinder im Haus, bringt er denen aber eine goldene Rute mit roter Schleife, während
brave Kinder sich über Süßigkeiten freuen können. Es gibt auch hier regionale
Unterschiede, so wird der Nikolaus manchmal auch von einem Engel begleitet.
5. Türkei
Der Nikolaus, also
der Heilige Nikolaus von Myra, kommt aus der heutigen Türkei und zwar aus dem
früheren Lykien und wurde später der Bischof von Myra (der heutigen Stadt
Demre). Seit dies in den 1950ern bekannt wurde, hat sich die türkische Stadt
Demre zu einer regelrechten Pilgerstadt entwickelt. Die Nikolaustradition in
der Türkei ist noch relativ jung und Noel Baba bringt die Geschenke nicht am 6.
Dezember sondern zu Silvester. Es werden übrigens nicht nur Kinder beschenkt,
sondern jeder bekommt etwas. In der Zeit davor wird auch gerne ein Tannenbaum
geschmückt.
6. Luxemburg
Die
Nikolaus-Tradition ist in Luxemburg sehr ausgeprägt: Dort bringt Kleeschen die
Geschenke und Kinder stellen oft schon Tage vor dem 6. Dezember der Tag ist
übrigens ein Schulfeiertag in Luxemburg ihre Stiefel vor die Haustüre. Am
Sonntag vor dem Nikolaustag begrüßen Dörfer und Städte Kleeschen ganz offiziell
und in manchen Orten kommt dieser sogar per Boot und wird vom Bürgermeister
begrüßt. In Luxemburg werden nicht nur die Kinder, sondern auch der Nikolaus
beschenkt: Kinder bereiten einen Teller mit Keksen vor und stellen diesen auf
den Tisch und für Kleeschens Esel wird unter dem Tisch etwas Heu vorbereitet.
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